Stadt Obernburg Stadt Obernburg

Schneller als der Rettungsdienst

28.11.2022
Helfer vor Ort-Gruppe in Obernburg gegründet

Zwölf Minuten kann es im schlechtesten Fall dauern, bis der Rettungsdienst eintrifft, wenn jemand die 112 gewählt hat. Doch im Notfall zählt jede Minute. Um die lebenswichtigen ersten Minuten nach der Alarmierung zu nutzen und das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen, hat sich auch in Obernburg eine „Helfer vor Ort Gruppe“ (HvO) gegründet.

Helfer vor Ort kommen immer dann zum Einsatz, wenn die ehrenamtlichen Helfer den Ort des Notfalles schneller erreichen können als der Rettungsdienst. Sie werden zusammen mit dem Rettungsdienst alarmiert, übernehmen die Erstversorgung des Patienten bis der Rettungsdienst eintrifft und erhöhen so die Chance auf Genesung. Bei allen Helfern der HvO Obernburg handelt es sich um Personen aus Obernburg und Eisenbach, die freiwillig und ehrenamtlich arbeiten. Die Helfer sind jederzeit alarmierbar, haben gute Ortskenntnisse und können innerhalb kürzester Zeit helfen. Sie sind notfallmedizinisch geschult und mit entsprechendem Equipment wie einer persönlichen Schutz- und Notfallausrüstung ausgestattet.

Kreisbereitschaftsleiter Thomas Kling freut sich, dass es nun mit Obernburg den 17. Standort der HvO-Gruppen im Landkreis gibt. Lediglich in sieben Gemeinden gibt es noch keine HvO-Gruppe. Bisher haben sich in Obernburg zwölf Helfer gemeldet, doch über jeden weiteren Zugang würde sich Kling freuen. Bei einer großen Gruppe ist die Alarmierungssicherheit wesentlich größer als bei einer kleinen Gruppe. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Rettungsdienst im Raum Obernburg und Miltenberg seine Auslastung erreicht hat. Deshalb ist Obernburg ein HvO-Standort von Vorteil.

Der Leiter des BRK Rettungsdienstes, Björn Bartels betont, dass die HvO-Gruppe keinen Einfluss auf die gesetzliche Hilfsfrist nimmt. Sie verbessert außerhalb der Statistik die Patientenversorgung. Bartels sagt, dass man im Wachbereich Obernburg vom vorletzten Jahr auf letztes Jahr eine Zunahme von 9,6 Prozent mehr Einsätze hatte. Das zeigt, dass die Auslastung im Wachbereich Obernburg sehr hoch ist. Zum Wachbereich Obernburg zählen auch die Stellplätze Hobbach und Sulzbach. Die Steigerung der Einsätze hat zur Folge, dass der Standort Obernburg trotzt Rettungswache oft verwaist ist, weil der Rettungswagen anderweitig im Einsatz ist. Um auch den Obernburger Bürgern ein möglichst kurzes therapiefreies Intervall anbieten zu können, hat sich die Bereitschaft dazu entschieden einen HvO Standort hier zu etablieren, so Bartels.

Derzeit besteht die Obernburger HvO Gruppe aus zwölf Personen, die alle eine entsprechende medizinische Grundausbildung haben. Die Helfer rücken vom Arbeitsplatz oder von zuhause aus. Die Alarmierung erfolgt analog dem Rettungsdienst über die Integrierte Leitstelle Untermain. Es gibt ein eigenes von der HvO bereit gestelltes Fahrzeug, in dem die notwendige, spezielle medizinische Ausrüstung vorgehalten wird. Die Finanzierung der HvO-Gruppe erfolgt überwiegend aus Spenden, aber auch der Kreisverband und die Kommune haben Unterstützung zugesichert.

Lara Spilger (22) aus Obernburg ist hauptamtliche Rettungssanitäterin und unterstützt zusätzlich ehrenamtlich die Helfer vor Ort. Sie ist seit 2019 beim HvO in Mömlingen und bringt daher umfangreiche Erfahrung mit. Jetzt ist die Rettungssanitäterin zum HvO nach Obernburg gewechselt. Auch Pascal Kuhn (22) aus Obernburg wollte sich ehrenamtlich engagieren. Er ist gelernter Mechatroniker und macht den HvO gerne in seiner Freizeit. Markus Ruppert (24) ist im Hauptberuf in Offenbach bei der Berufsfeuerwehr und seit zwölf Jahren ehrenamtlich bei der Feuerwehr Obernburg. Jetzt hat er sich zur Helfer vor Ort Gruppe gemeldet. Ruppert findet dass sich die Zusammenarbeit mit Feuerwehr und der HvO gut ergänzt. Leiter der HvO Gruppe ist Marc Dammrau. Dammrau macht derzeit seine Notfallsanitäterausbildung im BRK-Kreisverband Miltenberg-Obernburg.

Kreisbereitschaftsleiter Thomas Kling ist auf der Suche nach weiteren freiwilligen Helfern, aber auch nach finanzieller Unterstützung, um das notwendige Einsatzmaterial zu beschaffen und die Gruppe entsprechend auszurüsten. Über Spenden würde er sich freuen.

 

Foto: Neu gegründet hat sich in Obernburg eine „Helfer vor Ort Gruppe“ (HvO). Eine HvO-Gruppe besteht aus ehrenamtlichen Einsatzkräften, die in ihrer Freizeit rund um die Uhr alarmiert werden, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit professioneller Erster Hilfe zu überbrücken.

 

Stadt Obernburg a.Main

Roos

-Ordnungsamt-

 

Kategorien: Pressemitteilung Stadt Obernburg

Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
→ Weitere Informationen finden Sie in unserem Datenschutzhinweis.

Diese Seite verwendet Personalisierungs-Cookies. Um diese Seite betreten zu können, müssen Sie die Checkbox bei "Personalisierung" aktivieren.